Das Thema meiner künstlerischen Arbeit ist die Landschaft. Hier in meiner Region zwischen Anger und Rhein. Augenblicke am Wegesrand, zügig erfasst mit Graphitstift, Tusche oder Aquarell. Immer erscheint es anders, je nach Jahreszeit und Landwirtschaft. Mal ist es ein Rapsfeld und im nächsten Jahr steht hier goldenes Korn. Es sind Motive, an denen der Naturkosmos für sich ist.
Mein Blick ist halb rückwärts gerichtet, mit dem ich die Landschaft sehe. Ich schaue romantisch auf das Bewahrte. Mit entschlossenem Zugriff nehme ich das Flüchtige der Erscheinung ins Bild. Ich arbeite schnell. Denn nur im offenen Skizzieren erschließt sich mir das Festhalten des Augenblicks.
Zwischen Anger und Rhein
Was will ich festhalten? Was macht das Motiv vor mir so interessant? Ist es der eine verzweigte und einsame starke Baum oder gar das verwunschene Heckengestrüpp in seiner Form mitten im Feld? Sind es Licht und Schatten Spiele auf hellem Grund? Hier fängt der Prozess an. Sozusagen sich dem ungetrübten Beobachten hinzugeben und eine ungebrochene Optik herzustellen. Zwischen sich und der Umwelt. lernen seine Umwelt konkreter zu betrachten. Schauen mit den Augen und sich spüren im Einklang mit dem Kosmos. Wie es Horst Janssen nett beschreibt: „Baumanschauung statt Weltanschauung“. Wissend ich bin kein Meister, der vom Himmel fällt, nehme ich mich dennoch der Herausforderung an und freue mich über kleine und große Schritte.
Die Wahl des Werkzeugs, ob ein mittleres Blei, Tusche oder Pinsel hängt ganz von der augenblicklichen Konzentrationsfähigkeit ab. Mache ich eine kurze klärende Notiz mit dem Bleistift oder stelle ich mich der hohen Schwierigkeit mit Tusche und Feder? Der Schaffensprozess wird bestimmt durch die Fähigkeit augenblicklich nach innen zuschauen und vielleicht auf Anhieb die eigene Stimmung zu erkennen. Sie steht still neben uns, wenn wir das weiße Blatt bearbeiten.
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